Die Donrather Brücke um 1900
Das ist die wunderschöne fünfbogige steinerne Brücke zwischen Donrath und Sottenbach auf einem Foto, das um 1900 gemacht wurde. Sie ist von 1871 bis 1873 von dem Bauunternehmer Friedrich Wilhelm Sapp – aus dem Jabachhof in Lohmar – errichtet worden und war infolge eines schadhaft gewordenen Pfeilers bei dem Hochwasser der Agger am 4.11.1940 zum Einsturz gekommen (Wilfriedo Becker, Donrath im Wandel der Zeiten, in: Festschrift zum 25-jährigen Bestehen der Marienkirche in Donrath am 4. Juli 1979). Das Hochwasser ist damals von einem unbekannten Schreiber in einem sogenannten „Lohmarer Brief!“ beschrieben worden. Diese Brücke war etwa 300 m aggeraufwärts der heutigen Brücke über die Agger und verband Donrath mit Sottenbach. Auch die Straßenführung war zu dieser Zeit etwas anders. Wenn man von Lohmar kommend auf die Sülztalstraße wollte, mußte man ein Stück nach Donrath hieinfahren, an der „Krockpaasch“ (Haus Weingarten, Donrather Straße 44) links abbiegen, über die Brücke nach Sottenbach fahren und gelangte in einem Bogen in Pützrath bei der heutigen Gaststätte „Flohberg“ auf die Sülztalstraße.
Information
Quellenangabe
Lohmar in alten Zeiten Bd. 3, S. 10
Autor(en)
Hans Dieter HeimigZuletzt angesehen: | 08.10.2024, 19:11 |
Bisher angesehen: | 1308 mal |
Querverweise
Zugehörige Dokumente
|
2017
Im Juni 1930 wurde mit dem Bau der Aggerbrücke in der Nähe der Donrather Kreuzung begonnen. Sie sollte die alte gemauerte Fünfbogenbrücke ersetzen. Die ausführende Firma Bonhagen und Schenk aus Siegburg arbeitete Tag und Nacht, um die Brückenpfeiler... Im Juni 1930 wurde mit dem Bau der Aggerbrücke in der Nähe der Donrather Kreuzung begonnen. Sie sollte die alte gemauerte Fünfbogenbrücke ersetzen. Die ausführende Firma Bonhagen und Schenk aus Siegburg arbeitete Tag und Nacht, um die Brückenpfeiler mit den Widerlagern vor dem nächsten Hochwasser fertigzustellen. Das Bauwerk wurde innerhalb des Zeitplans fertiggestellt und die Firma Dunkel aus Lohmar konnte danach die Anbindung des Straßendammes der neuen Sülztalstraße an die Brücke durchführen. Den Bau der Brücke und die Verlegung der Straßenführung der Sülztalstraße von Donrath bis zur Abzweigung nach Altenrath hatte die Provinzverwaltung aufgrund veränderter Verkehrsverhältnisse gefordert. Die Pläne stießen bei den Pützrather Einwohnern auf heftigen Widerstand. Der Baubeginn verzögerte sich hierdurch. Fertiggestellt wurde die Sülztalstraße Ende 1930. Die alte Donrather Brücke stürzte 1940 in Folge eines Hochwassers ein. Durch die neue Straßenführung entstand die Donrather Kreuzung. Die Jabachtalstraße, die vorher an der Fuchsfarm in Richtung Lohmar abbog, wurde bis zur Kreuzung ausgebaut.
| |
|
1940
Am 4. November 1940 gab es einen gewaltigen Knall und die einst stolze Sottenbacher Brücke stürzte ein (siehe Dokument). Das Hochwasser hatte einen Brückenpfeiler unterspült und die Brücke zum Einsturz gebracht. Teile fielen in die Agger und wirkten... Am 4. November 1940 gab es einen gewaltigen Knall und die einst stolze Sottenbacher Brücke stürzte ein (siehe Dokument). Das Hochwasser hatte einen Brückenpfeiler unterspült und die Brücke zum Einsturz gebracht. Teile fielen in die Agger und wirkten wie ein Staudamm. Hart betroffen von den Überflutungen waren der Kreuzerhof und das Haus der Familie Klein. Opa Karl Klein konnte von der Feuerwehr nur in einer Zinkwanne gerettet werden. Da es keinen Fährbetrieb mehr gab, bauten die Männer einen Notsteg. Später bauten Soldaten einen stabileren Fußgängersteg. Die Planungen, 1945 die Sottenbacher Brücke wieder aufzubauen, wurden wegen der hohen Kosten nicht ausgeführt. Stattdessen baute man einen provisorischen Steg in Pontonbauweise an der Stelle am Kreuzerhof, wo auch 1940 ein solcher erbaut war. Dieser Steg wurde bei Hochwasser an einer Seite losgemacht, auf der anderen Seite der Agger trieb er dann mit der Strömung, so wurde verhindert, dass er vom Hochwasser weggerissen wurde. Später kam hier eine hochwassersichere auf hohen Stelzen stehende Holzbrücke, die man in weiser Vorsehung mit Rammböcken schützte. Die Sottenbacher Brücke war 1870 auf Betreiben des Lohmarer Bürgermeisters Wilhelm Peter Orth genehmigt und von dem Lohmarer Bauunternehmer und Besitzer des Jabachgutes Friederich Wilhelm Sapp als fünfbogige Steinbrücke errichtet worden. Mitte des 19 Jahrhunderts wurde die Agger zwischen Sottenbach und Donrath noch mittels Furt und Fähre überquert. Der Mann, der zum Zeitpunkt des Brückenbaus die Fähre bediente, kannte man weit und breit unter dem Namen „et Fahrwellemsche“, mit Bürgernamen hieß er Wilhelm Klein.
|