Brücken
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Auf dem gut drei Kilometer langen Abschnitt der Agger zwischen Wahlscheid und Kreuznaaf wurden in den Jahren 2013 und 2014 vier neue Brücken gebaut. Die Baukosten betrugen einige Millionen Euro, die das Land NRW und die Stadt Lohmar trugen. Alle... Auf dem gut drei Kilometer langen Abschnitt der Agger zwischen Wahlscheid und Kreuznaaf wurden in den Jahren 2013 und 2014 vier neue Brücken gebaut. Die Baukosten betrugen einige Millionen Euro, die das Land NRW und die Stadt Lohmar trugen. Alle Brücken enthalten den Werkstoff Holz und jede der Brücken hat eine ganz unterschiedliche Tragkonstruktion. Die spektakulärste der vier neuen Aggerbrücken befindet sich in der Nähe der Naturschule Aggerbogen. In einer eleganten S-Form schwingt sich hier eine an zwei stählernen Pylonen aufgehängte Holzbrücke über die Agger. Diese im Mai 2013 eröffnete Brücke für Fußgänger und Radfahrer soll die Erweiterung des Landschaftsgartens Aggerbogen auf der anderen Flussseite erschließen und die überwiegend kleinen Besucher der Naturschule über die Agger bringen. Auch soll sie das Radfahren im Aggertal verbessern. Mit der Hängebrücke wurden Pfeiler im Flussbett vermieden, die bei Hochwasser die Strömung behindern könnten. Durch die S-Form konnte eine Brückenlänge von 62 Metern untergebracht werden, so dass die Fahrbahn nur eine maximale Steigung von 6% aufweist und damit auch für Rollstuhlfahrer benutzbar ist. Weitere Details zu den neuen 4 Brücken können Sie dem Dokument entnehmen. | |
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2017
Im Juni 1930 wurde mit dem Bau der Aggerbrücke in der Nähe der Donrather Kreuzung begonnen. Sie sollte die alte gemauerte Fünfbogenbrücke ersetzen. Die ausführende Firma Bonhagen und Schenk aus Siegburg arbeitete Tag und Nacht, um die Brückenpfeiler... Im Juni 1930 wurde mit dem Bau der Aggerbrücke in der Nähe der Donrather Kreuzung begonnen. Sie sollte die alte gemauerte Fünfbogenbrücke ersetzen. Die ausführende Firma Bonhagen und Schenk aus Siegburg arbeitete Tag und Nacht, um die Brückenpfeiler mit den Widerlagern vor dem nächsten Hochwasser fertigzustellen. Das Bauwerk wurde innerhalb des Zeitplans fertiggestellt und die Firma Dunkel aus Lohmar konnte danach die Anbindung des Straßendammes der neuen Sülztalstraße an die Brücke durchführen. Den Bau der Brücke und die Verlegung der Straßenführung der Sülztalstraße von Donrath bis zur Abzweigung nach Altenrath hatte die Provinzverwaltung aufgrund veränderter Verkehrsverhältnisse gefordert. Die Pläne stießen bei den Pützrather Einwohnern auf heftigen Widerstand. Der Baubeginn verzögerte sich hierdurch. Fertiggestellt wurde die Sülztalstraße Ende 1930. Die alte Donrather Brücke stürzte 1940 in Folge eines Hochwassers ein. Durch die neue Straßenführung entstand die Donrather Kreuzung. Die Jabachtalstraße, die vorher an der Fuchsfarm in Richtung Lohmar abbog, wurde bis zur Kreuzung ausgebaut.
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Seit Urzeiten war hinter der Burg Lohmar eine Furt durch die Agger, die seit der Besiedlung durch die merowingischen Franken (um 450n. Chr.) regelmäßig genutzt wurde. 1899 ließ die preußische Militärregierung eine Stahlbogenbrücke bauen, um den... Seit Urzeiten war hinter der Burg Lohmar eine Furt durch die Agger, die seit der Besiedlung durch die merowingischen Franken (um 450n. Chr.) regelmäßig genutzt wurde. 1899 ließ die preußische Militärregierung eine Stahlbogenbrücke bauen, um den Truppenverkehr zum Schießplatz in der Wahner Heide zu erleichtern. Die Brücke wurde in den Mannstedt-Werken in Troisdorf-Friedrich-Wilhelms- Hütte (de Hött) hergestellt. Ende des Zweiten Weltkrieges am Ostersonntag - 1.4.1945 - wurde die Brücke von deutschen Soldaten gesprengt. Die kurz danach errichtete Notbrücke wurde im Winter 1945/46 vom ersten Hochwasser wieder weggespült. 1948 wurde eine 1,5 Meter breite Holzbrücke errichtet, die 13 Jahre lang ihren Dienst tat, bis Anfang der 1960er Jahre eine Stahlbetonbrücke über die Agger gebaut wurde. Mitte der 1970er Jahre wurde die Autobahn A3 von vier auf sechs Spuren erweitert. Dafür musste die Autobahnbrücke aus den 1930er Jahren abgerissen und vergrößert neu gebaut werden. Weil die leichte S-Kurve für die Anbindung an die Aggerbrücke dadurch geringfügig enger geworden wäre und dies eine höhere Verkehrsgefährdung bedeutet hätte, wurde die Aggerbrücke gleich mit erneuert. Nun wurde sie der Linienführung der neuen Autobahnbrücke, die vom Rhein-Sieg- Kreis gebaut wurde, angepasst, so dass man über die Autobahnbrücke in gerader Linie über die neue Aggerbrücke nach Altenrath oder Troisdorf fahren kann. Weitere Infos lesen Sie in dem Dokument. | |
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1940
Am 4. November 1940 gab es einen gewaltigen Knall und die einst stolze Sottenbacher Brücke stürzte ein (siehe Dokument). Das Hochwasser hatte einen Brückenpfeiler unterspült und die Brücke zum Einsturz gebracht. Teile fielen in die Agger und wirkten... Am 4. November 1940 gab es einen gewaltigen Knall und die einst stolze Sottenbacher Brücke stürzte ein (siehe Dokument). Das Hochwasser hatte einen Brückenpfeiler unterspült und die Brücke zum Einsturz gebracht. Teile fielen in die Agger und wirkten wie ein Staudamm. Hart betroffen von den Überflutungen waren der Kreuzerhof und das Haus der Familie Klein. Opa Karl Klein konnte von der Feuerwehr nur in einer Zinkwanne gerettet werden. Da es keinen Fährbetrieb mehr gab, bauten die Männer einen Notsteg. Später bauten Soldaten einen stabileren Fußgängersteg. Die Planungen, 1945 die Sottenbacher Brücke wieder aufzubauen, wurden wegen der hohen Kosten nicht ausgeführt. Stattdessen baute man einen provisorischen Steg in Pontonbauweise an der Stelle am Kreuzerhof, wo auch 1940 ein solcher erbaut war. Dieser Steg wurde bei Hochwasser an einer Seite losgemacht, auf der anderen Seite der Agger trieb er dann mit der Strömung, so wurde verhindert, dass er vom Hochwasser weggerissen wurde. Später kam hier eine hochwassersichere auf hohen Stelzen stehende Holzbrücke, die man in weiser Vorsehung mit Rammböcken schützte. Die Sottenbacher Brücke war 1870 auf Betreiben des Lohmarer Bürgermeisters Wilhelm Peter Orth genehmigt und von dem Lohmarer Bauunternehmer und Besitzer des Jabachgutes Friederich Wilhelm Sapp als fünfbogige Steinbrücke errichtet worden. Mitte des 19 Jahrhunderts wurde die Agger zwischen Sottenbach und Donrath noch mittels Furt und Fähre überquert. Der Mann, der zum Zeitpunkt des Brückenbaus die Fähre bediente, kannte man weit und breit unter dem Namen „et Fahrwellemsche“, mit Bürgernamen hieß er Wilhelm Klein.
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Bilder
Die Aufnahme zeigt die erste feste Brücke über die Agger zwischen Lohmar und Altenrath, die 1899/1900 von der preußischen Militärverwaltung errichtet wurde. Die Brücke sollte die Truppenbewegungen zum Truppenübungsund damaligen Schießplatz Wahner Heide erleichtern. Die Form der Brücke ist eine Stahlbogenbrücke aus einem Flussbogen und einem Landbogen mit gebogenen kastenförmigen Ober- und geraden Untergurten, senkrechten und diagonalen Stabwerken, mit eingelegter Fahrbahn. Die Brückenkonstruktion ist mittig auf einem gemauerten Landpfeiler aufgelegt. Die Brückenköpfe sind mit Kies aufgefüllte Rampen, deren Fahrspur noch keine feste Oberschicht aufweist. Die Stahlkonstruktion der Brücke wurde von den Mannstaedt-Werken in Troisdorf, FriedrichWilhems-Hütte, gefertigt und durch deutsche Truppen am Ostersonntag, dem 1.4.1945 gesprengt. Mit dem Bau der Brücke war auch die Fähre überflüssig geworden und wurde an dieser Stelle eingestellt.
Eine Luftaufnahme der alten, ersten festen Brücke über die Agger, die 1899/1900 von der preußischen Militärverwaltung errichtet wurde. Die Brücke sollte die Truppenbewegungen zum Truppenübungs- und damaligen Schießplatz Wahner Heide erleichtern. Die Stahlkonstruktion der Brücke wurde von den Mannstaedt-Werken in Troisdorf, Friedrich-Wilhems-Hütte, gefertigt und durch deutsche Truppen am Ostersonntag, dem 1.4.1945 gesprengt. Der Verkehr zwischen Lohmar und Altenrath führte, bevor der Bau der Reichsautobahn Köln – Frankfurt Mitte der 1930er Jahre das Kirchdorf Lohmar brutal zerschnitt, unmittelbar an der Burg Lohmar vorbei. Dieser siedlungsgeschichtlich wichtige Zusammenhang – Burg und Kirchdorf – ist heute nur noch wenig ablesbar.
Das ist die wunderschöne fünfbogige steinerne Brücke zwischen Donrath und Sottenbach auf einem Foto, das um 1900 gemacht wurde. Sie ist von 1871 bis 1873 von dem Bauunternehmer Friedrich Wilhelm Sapp – aus dem Jabachhof in Lohmar – errichtet worden und war infolge eines schadhaft gewordenen Pfeilers bei dem Hochwasser der Agger am 4.11.1940 zum Einsturz gekommen (Wilfriedo Becker, Donrath im Wandel der Zeiten, in: Festschrift zum 25-jährigen Bestehen der Marienkirche in Donrath am 4. Juli 1979). Das Hochwasser ist damals von einem unbekannten Schreiber in einem sogenannten „Lohmarer Brief!“ beschrieben worden. Diese Brücke war etwa 300 m aggeraufwärts der heutigen Brücke über die Agger und verband Donrath mit Sottenbach. Auch die Straßenführung war zu dieser Zeit etwas anders. Wenn man von Lohmar kommend auf die Sülztalstraße wollte, mußte man ein Stück nach Donrath hieinfahren, an der „Krockpaasch“ (Haus Weingarten, Donrather Straße 44) links abbiegen, über die Brücke nach Sottenbach fahren und gelangte in einem Bogen in Pützrath bei der heutigen Gaststätte „Flohberg“ auf die Sülztalstraße.
In den letzten Kriegstagen ist auf Ostersonntag die Stahlbogenbrücke über die Agger in Lohmar von deutschen Soldaten gesprengt worden. Nach einer Behelfsbrücke, die kurze Zeit später vom Hochwasser weggeschwemmt wurde und einer primitiven Fähre hat man 1948 eine stabile hochgestellte Notbrücke aus Holz über die Agger gebaut. Das Foto vom Frühjahr 1955 zeigt diese Brücke, die noch bis zum Bau einer Spannbetonbrücke 1961/62 ihren Dienst tat. Im Hintergrund ist das Gasthaus „Zur alten Fähre“ und das Dach der Burg Lohmar zu sehen. Rechts durch die Sträucher ist noch der Pfeiler der gesprengten Brücke sichtbar.
Der Campingplatz Lohmar-Ort war bis etwa Ende der 1950er Jahre noch beidseits der Agger und am Ziegelfeld im Eingangsbereich zum Campingplatz mit einem schmalen Holzsteg verbunden. Die Brücke wurde wegen Hochwassergefahr im Herbst abgebaut und im Frühjahr wieder aufgebaut, ist dann aber doch Ende der 1950er Jahre von einem Hochwasser weggeschwemmt und damit der Campingbetrieb auf der Troisdorfer Seite aufgegeben worden. Von der Troisdorfer Seite aus war der Zugang zur Brücke etwas abschüssig. Da passierte es einmal, dass ein Motorradfahrer, der über den Steg fahren wollte, von der Troisdorfer Seite kommend, den Steg verfehlte und mit seinem Motorrad die Böschung hinunter in die Agger stürzte.
Auf der linken Seite der Agger in Richtung Lohmar gesehen lag das Donrather Fährhaus (heute Donrather Straße 24), in dem auch die Post war. Hier hatte Wilhelm Klein, im Volksmund „de Fahrwellemsche“, einen Fährbetrieb eingerichtet, den er bis zum Bau der Brücke betrieben hatte. Ursprünglich war hier eine Furt, durch die auch von 1705 bis wahrscheinlich 1806 die pferdebespannte Postkutsche, mit Passagieren und Gütern beladen, auf der Strecke von Köln-Mühlheim nach Frankfurt fahren musste.
Aus der Zeit vor dem Betrieb der Fähre und noch bevor Scheiderhöhe 1866 zur selbständigen Pfarre erhoben wurde erzählt man sich noch heute in Donrath eine Begebenheit: Ein Leichenzug zog vom Heppenberg zum Friedhof nach Lohmar. Den Sarg hatte man auf einen Handwagen geladen. Das Ufer der Furt auf der Sottenbacher Seite war etwas abschüssig. Da es geregnet hatte, entglitt den Wagenlenkern der Handwagen und dieser fuhr herrenlos in die Agger, kippte um und der Sarg trieb den Fluss hinunter. Nun mussten die Trauergäste im hüfttiefen Wasser den Sarg wieder einfangen und mit nasser Kleidung den Trauerzug fortsetzen.
Nachdem deutsche Truppen auf Ostersonntag, dem 1.4.1945 die Stahlbogenbrücke über die Agger (siehe S. 36) gesprengt hatten, organisierte sich Willi Weppler, ein ehemaliger Pioniersoldat, ein Wehrmachts-Schlauchboot, band vorne und hinten ein langes Seil daran und konnte es so als Fähre von einem Ufer zum anderen ziehen. Die Freude währte allerdings nicht lange. Amerikanische Besatzungssoldaten konfiszierten das Schlauchboot und schnitten es kaputt. Daraufhin baute man eine tiefliegende hölzerne Notbrücke, die aber schon am 4.2.1946 vom Hochwasser wieder weggeschwemmt wurde. So frustrierend und ärgerlich die Willkür der Besatzungssoldaten auch war, Willi Weppler ließ sich nicht entmutigen. Als die erste Notbrücke weggeschwemmt war, baute er aus leeren Benzinkanistern als Pontons eine neue Fähre (siehe obiges Foto) und diesmal sogar mit einem Steuerruder, so daß die Fähre alleine mit Rollen an einem Stahlseil entlang auf die gegenüberliegende Seite gesteuert werden konnte. Er hatte sogar, wie man auf dem Foto sehen kann, hüben und drüben Landungsstege gebaut, um die Fähre besser besteigen und verlassen zu können. Durch die 1948 gebaute hochstehende hölzerne Notbrücke wurde dann die Fähre überflüssig.
Der „Aggersteg“ bei Schiffahrt muss nach 1847 zunächst als Fußgängerbrücke als Verbindung der Orte Wahlscheid mit dem Brückerhof, dem Ort Schiffahrt und den Einwohnern des Bergrückens von Kreuzhäuschen bzw. Muchensiefen, gebaut worden sein. Sie diente den Einwohnern von Schiffahrt und Brückerhof, die ausnahmslos evangelisch waren und bis Anfang der 1960er Jahre zur Gemeinde Scheiderhöhe gehörten, als Kirchweg. Vorher muss dort eine Furt gewesen sein und im Herbst und Winter setzte man mit einem Nachen über. Um die Brücke gab es im Jahr 1847 ein heftiges Gerangel. Der Gemeinderat in Wahlscheid lehnte einen Antrag der Bewohner von Schiffahrt und Brückerhof auf Errichtung einer Fußgängerbrücke, weil sie die evangelische Kirche in Wahlscheid erreichen müssten, ab. Als Begründung wies der Gemeinderat darauf hin, dass sie auf eigenen Wunsch hin 1835 dem Pfarrverband Wahlscheid einverleibt worden seien. Damals sei auch kein Übergang vorhanden gewesen. Es ist gut vorstellbar, dass der Inhaber des kleinen Fachwerkhäuschens unmittelbar an der Agger gelegen, einer namens Schiffbauer, außer dass er später das Brückengeld kassiert, früher auch die Fährmannsfunktion ausgeübt hat.
Später, wahrscheinlich nach einer Beschädigung der Brücke durch Hochwasser, wurde sie zu einem befahrbaren Brückenweg umgebaut. Am 15. und 17. Februar 1956 kam der Schnellbrief der Bezirksregierung, des Oberkreisdirektors an die Gemeindeverwaltung Wahlscheid und Lohmar über erhöhte Hochwassergefahr bei Eintritt der Schneeschmelze und Regenniederschlägen mit plötzlich stark anschwellendem Hochwasser. So berichtete der Bürgermeister Schiffbauer am 1.3.1956 an den Oberkreisdirektor, dass die Holzbrücke über die Agger bei Schiffahrt infolge des Eisgangs erheblich beschädigt worden sei, so dass der Fahrverkehr hätte eingestellt werden müssen. Eine Ortsbesichtigung fand statt bei der folgende Schäden im Einzelnen festgestellt wurden. Ein Brückenjoch am linksseitigen Ufer war vollkommen weggerissen. Das rechtsseitige Brückenjoch wurde z.T. durch Eisgang zerstört, zum anderen Teil sei es morsch und ebenfalls unbrauchbar. Drei Eisbrecher seien abgerissen worden, ein noch stehender Eisbrecher sei beschädigt worden. Zur Instandsetzung des Bauwerks sei es notwendig, die im übrigen rd. 8.500,00 DM kosten sollte, neben den Pfahlstümpfen zwei neue Joche und einen weiteren Jochpfahl zu rammen, die Jochbalken zu erneuern und die Eisbrecher wieder zu errichten. Da die Brücke für die Bevölkerung – vor allem für zahlreiche Landwirte – sehr wichtig war, bat der Bürgermeister um bevorzugte Befürwortung.
Die heutige Bogenbrücke wurde 2014 fertiggestellt, nachdem die alte Brücke im Mai 2012 wegen Einsturzgefahr für Fahrzeuge gesperrt werden musste.
Aus vielen tausend kleinen Holzstücken bastelte Ewald Becker, Jahrgang 1922, ein Modell der Stahlbogenbrücke, die 1899/1900 über die Agger als Verbindung nach Altenrath gebaut und kurz vor Kriegsende 1945 von deutschen Pionieren gesprengt wurde. Das Modell schenkte er seiner ehemaligen Heimatstadt Lohmar, in der er in der Straße Am Bungert aufgewachsen war. Als Junge war es seine Passion, bei Wind und Wetter über die etwas mehr als nur handbreiten haushohen Eisenträger zu balancieren. Im Sommer, wenn ihm genügend Badegäste am Aggerstrand bewundernd zuschauten, machte er seinen viel beklatschten "Köppes" (Kopfsprung) in den nicht tiefen Fluss. Peter Kümpel der Ältere, der einen Handwerksbetrieb in der "Alten Fähre" hatte, informierte immer wieder den Vater von Ewald Becker über die tollkühnen Sprünge. Zu Hause gab es dann jedesmal eine gehörige Tracht Prügel. Über diese Stahlbogen-Brücke fuhr bis 1918 von den Altenrather Ton- und Sandgruben eine Kleinbahn bis zum Bahnhof in der Kirchstraße. Über die Bogenbrücke pendelte auch Grubenbesitzer Winter täglich mit seinem ersten Automobil hin und her. Als der noch offene Kraftwagen an Kemmerichs Kolonialwarenladen an der Hauptstraße vorbeiknatterte, rief Elisabeth Kannengiesser erschreckt. "Himmel hölp, do fiert en Kah ohne Päed!" (Himmel hilf, da fährt eine Karre ohne Pferd!)
Ganz früher gab es nur eine Furt durch die Agger, die noch auf der Militärkarte von Tranchot-Müffling (!803 -1820) eingezeichnet ist. Die Zufahrt führte unterhalb der Burg und dem heutigen Restuarant "Zur Alten Fähre" in einem weiten Bogen durch die Agger von Lohmar weiter über den Eisenweg und dann über den Mauspfad von Altenrath und Troisdorf Richtung Köln.
Begebenheiten
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Oktober 1930
- 1939
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Enthalten in
Heimatwelten
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