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Balanceakt auf der alten Aggerbrücke in Lohmar

Foto  |  1932 - 1935
Balanceakt auf der Stahlbogenbrücke
Balanceakt auf der Stahlbogenbrücke
Modell der Aggerbrücke von Ewald Becker
Modell der Aggerbrücke von Ewald Becker
Vor Fähren und Brücken führte nur eine Furt (Zuwege gestrichelt) nahe beim Gasthaus "Zur Alten Fähre" durch die Agger.
Vor Fähren und Brücken führte nur eine Furt (Zuwege gestrichelt) nahe beim Gasthaus "Zur Alten Fähre" durch die Agger.

Aus vielen tausend kleinen Holzstücken bastelte Ewald Becker, Jahrgang 1922, ein Modell der Stahlbogenbrücke, die 1899/1900 über die Agger als Verbindung nach Altenrath gebaut und kurz vor Kriegsende 1945 von deutschen Pionieren gesprengt wurde. Das Modell schenkte er seiner ehemaligen Heimatstadt Lohmar, in der er in der Straße Am Bungert aufgewachsen war. Als Junge war es seine Passion, bei Wind und Wetter über die etwas mehr als nur handbreiten haushohen Eisenträger zu balancieren. Im Sommer, wenn ihm genügend Badegäste am Aggerstrand bewundernd zuschauten, machte er seinen viel beklatschten "Köppes" (Kopfsprung) in den nicht tiefen Fluss. Peter Kümpel der Ältere, der einen Handwerksbetrieb in der "Alten Fähre" hatte, informierte immer wieder den Vater von Ewald Becker über die tollkühnen Sprünge. Zu Hause gab es dann jedesmal eine gehörige Tracht Prügel. Über diese Stahlbogen-Brücke fuhr bis 1918 von den Altenrather Ton- und Sandgruben eine Kleinbahn bis zum Bahnhof in der Kirchstraße. Über die Bogenbrücke pendelte auch Grubenbesitzer Winter täglich mit seinem ersten Automobil hin und her. Als der noch offene Kraftwagen an Kemmerichs Kolonialwarenladen an der Hauptstraße vorbeiknatterte, rief Elisabeth Kannengiesser erschreckt. "Himmel hölp, do fiert en Kah ohne Päed!" (Himmel hilf, da fährt eine Karre ohne Pferd!)

Ganz früher gab es nur eine Furt durch die Agger, die noch auf der Militärkarte von Tranchot-Müffling (!803 -1820) eingezeichnet ist. Die Zufahrt führte unterhalb der Burg und dem heutigen Restuarant "Zur Alten Fähre" in einem weiten Bogen durch die Agger von Lohmar weiter über den Eisenweg und dann über den Mauspfad von Altenrath und Troisdorf Richtung Köln.

Information

Quellenangabe

Lohmarer Heimatblätter Nr. 17 S. 57

HGV Archiv

Autor(en)

Johannes Heinrich Kliesen
Zuletzt angesehen:24.04.2024, 08:25
Bisher angesehen:465 mal

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Jungen des Jahrganges 1922 bei einem Spaziergang 1934/35

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