Gästehaus und Wirtschaftsgebäude der Villa Therese
1986 erwarb die Gemeinde Lohmar die Villa Therese, die als Politische Akademie genutzt wurde und Bundeseigentum war. Für die Gemeinde führte der damalige Beigeordnetete und spätere erste hauptamtliche Bürgermeister Horst Schöpe die Verhandlungen. Dazu gehörte ein Auftritt im zuständigen Bundestagsausschus mit Finanzmisnister Gerhard Stoltenberg. Mitbewerber war Wolfgang Overath (Fußballweltmeister 1974) als Immobilienunternehmer. Ausschlaggebend für den Zuschlag an die Gemeinde war, dort eine Bücherei und ein Begegnunszentrum errichten zu wollen. 1987 begannen die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen, die mit Städtebauförderungsmitteln des Bundes und Landes finanziell unterstützt wurden.
Neben dem Villengebäude standen auf dem Grundstück von der Hauptstraße aus gesehen links das Gäste- und Personalhaus und rechts ein Wirtschaftsgebäude. Sie wurden beide abgerissen.
Information
Quellenangabe
Archiv Heimatverein Lohmar
Archiv Stadt Lohmar
Inormationen Horst Schöpe
Autor(en)
Wolfgang RögerZuletzt angesehen: | 22.03.2025, 16:53 |
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Querverweise
Zugehörige Dokumente
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25. November 1920
Diese Postkarte wurde am 25.11.1920 abgeschickt. Auf der Rückseite ist aufgedruckt, dass es sich um das „HotelPensionat Villa Therese, Besitzer Jos. Pult, Lohmar – Tel. No. 9“ handelt. Diese Postkarte wurde am 25.11.1920 abgeschickt. Auf der Rückseite ist aufgedruckt, dass es sich um das „HotelPensionat Villa Therese, Besitzer Jos. Pult, Lohmar – Tel. No. 9“ handelt. Doch auch Pult konnte die Villa nicht halten. Er verkaufte sie 1926 an die Reichsbahn, deren Betriebskrankenkasse Elberfeld das Hotel am 29.5.1926 als Erholungsheim für Reichsbahnbedienstete einweihte. (Quelle: Waltraud Rexhaus, Zur Geschichte der Lohmarer Hauptstraße, Seite 42 und Ludwig Polstorff, Chronik der Landbürgermeisterei Lohmar, Seite 190.) |
Zugehörige Bilder
Die Villa Therese wurde 1896 von dem Kölner Gabriel Erven gebaut. Die Nutzung des Gebäudes wechselte häufig. Inhaber war von 1910 bis in die 1920er Jahre Joseph Pult, der am 8.4.1910 die Konzession erhielt, im Hause Nr. 149 (Hauptstraße) in Lohmar eine Schank- und Gastwirtschaft ohne Erweiterung und Einschränkung zu betreiben. Ab 1926 war die Villa in der Nachnutzung des Hotelbetriebes, Eisenbahner-Erholungsheim der ReichsbahnBetriebskrankenkasse Elberfeld. Anfang der 1930er Jahre weilten dort während der Sommermonate erholungsbedürftige Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren für jeweils vier Wochen zur Kur. Danach wohnte dort von Mai 1945 bis Ende 1946 die Familie Klug, die im Bahnhofsgebäude 1945 ausgebombt wurde. Später war es ein sogenanntes Leichtkrankenhaus, in dem sich heimgekehrte Eisenbahner wieder erholen konnten, eine Art REHA-Anstalt für Kriegsheimkehrer und andere. Anschließend wurde das Haus als Bergmann-Erholungsheim genutzt und vor der Übernahme durch die Stadt Lohmar im Jahre 1985 war hier die Poltische Akademie Lohmar als Bildungsstätte des „Kuratoriums Unteilbares Deutschland“ untergebracht. Die Stadt Lohmar baute die Villa Therese um, um dort die Stadtbücherie unterzubringen.
Um 1900 hatten die Eheleute Eduard Oligschläger in dem damals bestehenden Fachwerkhaus (heute Hauptstraße 79) ein Lebensmittelgeschäft. 1907 führte Carl Scheiderich das Geschäft als Kolonialwarenhandlung und Drogerie weiter. Später übernahm sein Sohn Karl den Laden und betrieb bis Ende der 1970er Jahre ein Lebensmittelgeschäft. 2007 wurden die Gebäude abgerissen. Letzte Mieter waren ein Friseur- und ein Drucksachengeschäft. Bauherr Adam Arz errichtete hier ein neues 3 1/2-stöckiges Wohn- und Geschäftshaus, das 2008 fertigestellt wurde.