Die Bachermühle bei Neuhonrath
Die Bachermühle, die schon früh Eigentum adeliger Familien von Schloss Auel war, wurde Mitte des 17. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Die heute erhaltene Bausubstanz, das zweigeschossige Mühlengebäude, dürfte jedoch wesentlich später, so um 1800 entstanden sein. Die Mühle ist in der Denkmalliste der Stadt Lohmar eingetragen. Die Wasser-Kornmühle, unterhalb des Kammerbergs am rechten Aggerufer, erhielt das Wasser für den Betrieb der Mühle mittels eines Obergrabens als Abzweig der angeströmten Fläche des Honsbacher Wehres (sog. Oberwasser) aus der Agger. Bis in die 1950er Jahre hinein war die nun elektromotorenbetriebene Mühle noch in Betrieb.
Die Bachermühle liegt nordöstlich von Wahlscheid, an der Kreuzung der Bundesstraße 484 und der Kreisstraße 16 nach Neuhonrath.
Mehr erfahren Sie in dem Beitrag für die Lohmarer Heimatblätter Nr. 25, siehe Dokument.
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Dokument
Quellenangabe
Lohmarer Heimatblätter Nr. 25, S. 047 – 054
Autor(en)
Lothar FaßbenderZuletzt angesehen: | 19.01.2025, 03:07 |
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Im Oktober 2010 wurde das brandenburgische Feldheim zum ersten energieautarken Ort Deutschlands gekürt. Daran gemessen war Wahlscheid seiner Zeit weit voraus. Nach erfolgreichen Verhandlungen der Gemeinde Wahlscheid mit dem Landrat des Siegkreises... Im Oktober 2010 wurde das brandenburgische Feldheim zum ersten energieautarken Ort Deutschlands gekürt. Daran gemessen war Wahlscheid seiner Zeit weit voraus. Nach erfolgreichen Verhandlungen der Gemeinde Wahlscheid mit dem Landrat des Siegkreises und dem Elektrizitätswerk Berggeist wurde 1924 die Wahlscheider Elektizitäts GmbH gegründet, die in der Bachermühle ein wassergetriebenes Elektrizitätswerk baute, am 1. Oktober 1924 den Betrieb aufnahm und die Häuser der Bürgermeisterei Wahlscheid mit Strom versorgte. Das Gesellschaftskapital von 108.000 RM setzte sich zusammen aus Gemeinde Wahlscheid 40.000 RM, Freiherr LA Valette 9.000 RM und Einlagen Bürger 59.000 RM. Die Bachermühle - eine Wassermühle - war im Besitz von Otto Freiherr von LA Valette de St. George. Er hatte der Gemeinde angeboten, sie für 50 Jahre zu pachten. Das Wasser für den Mühlenbetrieb kam aus der Agger aus einem Abzweig der angeströmten Fläche des Honsbacher Wehres. Im Dezember 1940 wurde bei einem Hochwasser ein Drittel der Wehrmauer des Stauwehrs unterhalb von Naafshäuschen weggerissen, so dass kaum noch Wasser in den Mühlengraben zur Stromerzeugung gelangte. Der Wiederaufbau des Stauwehrs stellte die Rentabilität des Elektrizitätswerks in Frage. Auf einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung wurde am 6.11.1942 der Verkauf an das RWE beschlossen. Die Gesellschafter wurden ausbezahlt und Wahlscheid hatte keinen Einfluss mehr auf die Stromversorgung. Das Betriebsgebäude wurde teilweise abgerissen. Bachermühle blieb für das RWE ein bedeutender Strom-Verteilungspunkt. Der 2022 verstorbene Realschullehrer und Heimatkundler Hans Warning hat die Geschichte der Wahlscheider Stromversorgung umfassend beschrieben, siehe Dokument. Ausführlich geht er auf die handelnden Persönlichkeiten der damaligen Zeit ein. Er beschreibt u.a. die Auseinandersetzung zwischen dem Freiherrn von LA Valette und dem Bürgermeister Max Koch und dem Beigeordneten Walter Lemmer, die darin eskalierte, dass der Freiherr 1933 eine Anzeige wegen öffentlicher Beleidigung beim Oberstaatsanwalt des Landgerichts Bonn einreichte.
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