Johann Gregor Breuer, Begründer des Kolpingwerks - seine Zeit in Lohmar
Adolf Kolping ist als „Gesellenvater“ des Kolpingwerks, einer katholischen Selbstorganisation mit über 400.000 Mitgliedern in über 60 Ländern weithin bekannt. In Lohmar erinnern das Kolping-Jugendheim neben der katholischen Kirche in Donrath und der Adolf-Kolping-Weg, ein Verbindungsweg zum Frouardplatz an ihn. Weniger bekannt ist, dass Johann Gregor Breuer (* 26.11. 1821 in Neuss † 2.04.1897 in San Remo) die Keimzelle des Kolpingwerks schuf, als er 1846 den ersten Gesellenverein gründete, der später durch Adolf Kolping Nachahmung fand. Jahre seiner Kindheit und Jugend verbrachte Johann Gregor in Lohmarer Ortsteilen: In Oberstehöhe, auf Schloss Auel, in Neuhonrath und in Lohmar.
Sein Bruder Joseph hatte eine Hauslehrerstelle in Schloss Auel beim Freiherren Philipp de La Valette St George und übernahm die Verantwortung für die Erziehung und Schulbildung, nachdem ihre Mutter früh (1828) verstorben war. Johann Gregor wohnte im Gasthaus Lindenberg in der Hunschaft Höhe (Oberstehöhe) und ging in Neuhonrath zur Schule. Er fiel schnell durch seine Flinkheit und seinen gesunden Geist auf. Der damalige Lehrer Weeg in Neuhonrath, der neben dem Schulamt auch den Küsterdienst nebenan in der katholischen Kirche verrichtete, nutzte die Fähigkeiten und förderte den Jungen. Von Höhe zog Johann Gregor um in das Gut Rosauel, das zur Herrschaft Auel gehörte. Hier fühlte er sich sehr wohl. Schwerer fiel ihm das Einleben, als er nach Schloss Auel zu seinem Bruder umziehen musste. Besonders die Eingewöhnung an die strengen Tischsitten machten ihm Probleme. Seine nächste Station war danach der Umzug in das Schulhaus Neuhonrath, als sein Bruder zum Nachfolger des ausgeschieden Lehrers Weeg an die katholische Volksschule Neuhonrath berufen wurde. Hier wurde er schon zur Unterrichtung kleinerer und größerer Mitschüler eingesetzt. 1837 - 1838 besuchte er in Lohmar die Präparandenschule. Hier wurden junge Männer auf die Aufnahme in ein Lehrerseminar vorbereitet. Er wohnte bei dem Dorfschullehrer Johann Klein im Schulhaus, dass gleichzeitig Wohnung des Lehrers war. Ende 1838 trat Johann Gregor eine Unterlehrerstelle an der katholischen Mädchenschule in Elberfeld an.
Seine soziale und karitative Einstellung zeigte Johann Gregor als er in Neuhonrath den „Armen-Kranken-Verein“ gründete. In Elberfeld war er Gründer und Initiator vieler sozialer Einrichtungen, von denen das bedeutenste Werk der „Elberfelder Gesellenverein“ war, aus dem das Kolpingwerk entstanden ist.
Der 2022 verstorbene Lohmarer Realschullehrer und Heimatforscher Hans Warning hat den Aufenthalt von Johann Gregor Breuer in Lohmar beschrieben mit interessanten Einblicken in das damalige gesellschaftliche Leben, siehe Dokument.
Information
Dokument
Quellenangabe
Lohmarer Heimatblätter Nr. 12 S 40 -45
Oelgemöller, Simon, Johann Gregor Breuer, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/johann-gregor-breuer-/DE-2086/lido/5e427d9285e1b7.92449269 (abgerufen am 07.04.2023)
Bernhard Walterscheid-Müller, Die Schulen im Ort Lohmar, Bd. 2, 1986
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Hans WarningZuletzt angesehen: | 08.10.2024, 13:13 |
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2015
Fährt man von Lohmar nach Overath, kommt kurz nach Wahlscheid die Straße nach Hoffnungsthal. Biegt man in diese Straße ein, liegt etwa nach hundert Meter auf der linken Seite, ein wenig versteckt zwischen Sträuchern und Bäumen, ein wunderschönes... Fährt man von Lohmar nach Overath, kommt kurz nach Wahlscheid die Straße nach Hoffnungsthal. Biegt man in diese Straße ein, liegt etwa nach hundert Meter auf der linken Seite, ein wenig versteckt zwischen Sträuchern und Bäumen, ein wunderschönes Fachwerkhaus, das Wohnhaus des ehemaligen Gutes Rosauel. Die Geschichte dieses Hofes geht weit zurück ins Mittelalter, vermutlich bis ins vierzehnte Jahrhundert, als die Gegend hier besiedelt wurde. Höher gelegen und dadurch geschützt vor dem Hochwasser der Agger und in unmittelbarer Nähe eines Baches und von Teichen war die Lage des Hofes der ideale Siedlungsplatz. Der älteste nachgewiesene Eigentümer von Rosauel war die Familie von der Sülz zu Diepenthal. Die längste Zeit wurde das Gut landwirtschaftlich (Vieh, Getreide etc.) genutzt. Heute wird das Gut nach erfolgter Sanierung ausschließlich zu Wohnzwecken genutzt. Elisabeth Klein stellt in ihrem Beitrag für die Lohmarer Heimatblätter die geschichtliche Entwicklung des Gutes Rosauel mit seinen Eigentümern und Pächtern vor. Berichtet wird auch über gesellschaftliche Höhepunkte, die z.B. in den 60/70er Jahren des letzten Jahrhunderts stattgefunden hatten: Mehr erfahren Sie in dem Beitrag von Elisabeth Klein. | |
Am 24. Dezember von 11.00 bis 12.00 Uhr wird auf dem Kalvarienberg in Neuhonrath von einem Bläserensemble aus dem Blasorchester Neuhonrath ein kleines Weihnachtskonzert zur Erinnerung an Johannes Höver gegeben. Johannes Philipp Höver (1816 – 1864)... Am 24. Dezember von 11.00 bis 12.00 Uhr wird auf dem Kalvarienberg in Neuhonrath von einem Bläserensemble aus dem Blasorchester Neuhonrath ein kleines Weihnachtskonzert zur Erinnerung an Johannes Höver gegeben. Johannes Philipp Höver (1816 – 1864) aus Oberste Höhe ist Stifter der Ordensgenossenschaft der Armen Brüder des hl. Franziskus. Fast in Vergessenheit geraten, wurde ihm zu Ehren 1985 wenige Tage vor der Kirchweih, der „Baacher Kirmes“ in Neuhonrath auf dem Kalvarienberg ein Denkmal an seinem ehemaligen Schulweg von Oberstehöhe nach Neuhonrath gesetzt.
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