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Schmied und Schlosser – alte Handwerksberufe

Dokument  |  1996
Foto 1957. Links die Schmiede Schneider in der Bachstraße. In dem Haupthaus daneben war ein Haushaltswarengeschäft.
Foto 1957. Links die Schmiede Schneider in der Bachstraße. In dem Haupthaus daneben war ein Haushaltswarengeschäft.
Foto 2024. Ecke Bachstraße/Haupstraße
Foto 2024. Ecke Bachstraße/Haupstraße
Schmiede Schneider am Auelsbach an der Hauptstraße neben der Gastwirtschaft.
Schmiede Schneider am Auelsbach an der Hauptstraße neben der Gastwirtschaft.
Peter Adolf Schneider mit Gesellen und Lehrling in seiner Schmiede
Peter Adolf Schneider mit Gesellen und Lehrling in seiner Schmiede
Peter Adolf Schneider mit Ehefrau Katharina, Margaretha, Henriette, geb Achnitz und Tochter Elisabeth
Peter Adolf Schneider mit Ehefrau Katharina, Margaretha, Henriette, geb Achnitz und Tochter Elisabeth
Schlossermeister Wilhelm Pape mit den Enkelkindern Theo Dunkel und Resi Pape
Schlossermeister Wilhelm Pape mit den Enkelkindern Theo Dunkel und Resi Pape
Lehrlinge Felix Schönenborn und Heinrich Kemmerich vor der Schlosserwerkstatt Pape
Lehrlinge Felix Schönenborn und Heinrich Kemmerich vor der Schlosserwerkstatt Pape
Erinnerung an Schmiede Kellershohn in der Geberstraße. In den 1950er Jahren wurden hier noch über 100 Pferde regelmäßig beschlagen.
Erinnerung an Schmiede Kellershohn in der Geberstraße. In den 1950er Jahren wurden hier noch über 100 Pferde regelmäßig beschlagen.
Schmiede Kellershohn Geber. Aus einem alten Rechnungsbuch: 1852 Rechnung für Adolph von Franken zur Freiheit: den Esel beschlagen 12 Groschen, das Lager unter Kronenrad verbessert, 1 Nagel dabei 3 Gr..
Schmiede Kellershohn Geber. Aus einem alten Rechnungsbuch: 1852 Rechnung für Adolph von Franken zur Freiheit: den Esel beschlagen 12 Groschen, das Lager unter Kronenrad verbessert, 1 Nagel dabei 3 Gr..
Erinnerungsstücke im Garten des Elternhauses Heinz Langel in Geber
Erinnerungsstücke im Garten des Elternhauses Heinz Langel in Geber


Seit der Bronzezeit (3300 – 1200 v Chr.) wird das Schmiedehandwerk praktiziert. Im 14. Jahrhundert bildeten die Schmiede eine eigene Zunft. Dazu gehörten auch die Schlosser als Werkzeug- und Kleinschmiede. Der Heimatkundler Wilhelm Pape hat in einem Artikel für die Lohmarer Heimatblätter 1996 über den Schmiedemeister Peter Adolf Schneider und den Schlossermeister Wilhelm Pape als „die letzten ihres Standes“ berichtet, siehe Dokument. Beide hatten ihre Werkstätten in Lohmar. Heinz Langel erinnert im Garten seines Elternhauses an der Geberstraße mit einer Fotoausstellung an die alte Schmiede Kellerhohn in Geber. Die Schmieden in der Bürgermeisterei Lohmar hatten vorwiegend mit dem Hufbeschhlag der Zugtiere  (Pferde, Ochsen, Maulesel) zu tun. Weitere Arbeitsgebiete waren Neuanfertigung, Reparaturen, Instandhaltung von Geräten, die in Haus und Hof gebraucht wurden, Z. B. Wagenbau, Schmieden von Pflugscharen, Äxten und Beilen, etc..

Peter Adolf Schneider (Spitzname „Struch“) lernte das Schmiedehandwerk bei seinem Vater Peter Wimar Schneider, der eine Gaststätte „Jägersruh“ (später Hubertushof, Achnitz) und eine Schmiede an der Ecke Hauptstraße/Auelsweg betrieb. Die Gebäude wurden 1998 im Zuge des Ausbaus der Straßenkreuzung abgerissen. Anfang der 1920er Jahre baute Peter Adolf ein eigenes Wohnhaus mit Schmiede an der Ecke Bachstraße/Hauptstraße. Eine seiner Hauptschmiedearbeiten war das Beschlagen von Zugpferden. 1960 gab er sein Schmiedehandwerk auf. 1976 verstarb er im Alter von 88 Jahren. Erst nach seinem Tod wurde die Schmiede abgerissen und durch ein neues Gebäude ersetzt (Bachstraße 45), in dem seine Enkelin Irene Frings viele Jahre ein Küchenstudio betrieb.

Der Schlossermeister Wilhelm Pape wurde 1846 in Lohmar geboren und übernahm mit etwa 30 Jahren die Werkstatt seines Vaters „In der Gasse“, heute Humperdinckstraße 6. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges hatte er viel zu tun und beschäftigte neben seinen Söhnen weitere Lehrlinge. Die Hauptarbeiten waren das Anfertigen und Reparieren von Schlössern an Haus und Stalltüren. Nebenbei betreute er auch die um die Jahrhundertwende errichtete Straßenbeleuchtung mit Gaslaternen, die einzeln angezündet werden mussten. Das Gaswerk befand sich im Wiesenpfad. Seine beiden Söhne übernahmen nach dem 1. Weltkrieg die Schlosserei und eröffneten Mitte der 1920er Jahre noch dazu eine Eisenwarenhandlung im alten „Hüsers Haus“ (später Handarbeitsgeschäft Niedergesäß) an der Hauptstraße. Wegen der schlechten Wirtschaftslage gaben sie 1929 das Geschäft auf. Auch die Schlosserei wurde geschlossen. Wilhelm Pape starb 1934 im Alter von 88 Jahren.

 

Information

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Quellenangabe

Lohmarer Heimatblätter Nr.10, S. 61 - 71

Wolfgang Schafhaus, Lohmar in alten Ansichten

Fotoarchiv Irene Frings

Autor(en)

Wilhelm Pape
Zuletzt angesehen:27.04.2024, 02:18
Bisher angesehen:235 mal

Querverweise

Zugehörige Bilder

Das Bild muss in etwa Anfang der 1930er Jahre entstanden sein, da die Familie Hüser bis 1929/30 im Mühlenweg gewohnt hat. Im Fenster ist Frau Hüser zu sehen.
"Colonialwarenladen" Hüser und Stratmann
Schlosserei und Schmiede der Familie Klein (zunächst Hindrich, danach Walter und zuletzt Hans Otto Klein) in Kirchbach mit Esso-Zapfsäule und WasserradFoto
Schlosserei und Schmiede in Wahlscheid
Alte Schmiede Maylahn in Kattwinkel in den Jahren 1909/1910.Foto
Alte Schmiede "Maylahn" in Kattwinkel
Schmiedemeister Karl Lindenberg (rechts). Weeg, bei der Arbeit im Jahr 1935.Foto
Schmied Karl Lindenberg aus Weeg

Zugehörige Begebenheiten

1897 war die Gründung des Junggesellenvereins „Gemütlichkeit“ Lohmar. Im Juli dieses Jahres setzten sich die damaligen Jungmänner Balthasar Dunkel, Wilhelm Röhrig, Josef Brungs, Josef Lehr, Peter Hofstatt und Josef Kiel mit noch anderen Lohmarer...

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