Fastnachtszeit im Auf und Ab
Die Karnevalssession 2020/21 fühlte sich an, als wäre am 11.11. Aschermittwoch. Der Lockdown wirkte nicht nur gegen die Ausbreitung des Coronavirus, sondern auch gegen den „virus carnevalis“. Die Ausübung eines Brauchtums, das in Lohmar und Umgebung schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts seinen Anfang mit Tanzveranstaltungen und Kostümbällen nahm, war lahmgelegt. Die ersten Karnevalsitzungen fanden in den 1920er Jahren statt, in Birk (1928) und Lohmar (1929) wurden Prinzen präsentiert. In den Jahren nach dem Ende des zweiten Weltkrieges kam das Karnevalstreiben mit Sitzungen, Prinzenproklamationen und Rosenmontagszügen so richtig in Schwung. 1946 wurde die älteste Lohmarer Karnevalsgesellschaft „Ahl Jecke“ und 1948 der Karnevalistenzirkel KAZI Lohmar, der aus den Reihen des 1919 gegründeten Sportvereins Lohmar hervorging, gegründet. Karnevalisten wie Heinrich Schwellenbach und Paul Zimmermann („ De Schwan“) waren in den 1950er Jahren über die Grenzen Lohmars bekannt und begeisterten mit ihren Auftritten. Die Karnevalsprinzen sind in Lohmar seit 1952 vom Vereinskomitee und seit 1972 in Birk vom Ortsring erfasst.
Bernhard Walterscheid Müller schildert das Auf und Ab des Karnevaltreibens in seinen Erinnerungen 1984 (siehe Dokument). Seine Schlussworte: „Wie in den vergangenen Jahrzehnten möge auch weiterhin der sorgenbefreiende Ruf ertönen: Luhme Alaaf“ konnten in Zeiten der Corona Pandemie nicht passender sein.
Information
Dokument
Quellenangabe
Heimatliche Winterzeit, Bernhard Walterscheid-Müller, 1984
Lohmar in alten Zeiten Bd. 2
Lohmarer Heimatblätter 1 S. 14 und 25 S. 136 u. 145
Wetsdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e. V., www.wgff-tz.de
HGV Archiv/Archiv "Hugo" Jahnke
Autor(en)
Bernhard Walterscheid-Müller, Wolfgang RögerZuletzt angesehen: | 22.04.2025, 15:12 |
Bisher angesehen: | 2273 mal |
Querverweise
Zugehörige Bilder
Wahrscheinlich auf Rosenmontag 1948 entstand die Aufnahme, auf der viele maskierte Lohmarer Kinder auf der Treppe der Gaststätte "Zum Jägerhof" fotografiert wurden.
Zu sehen sind: 1. u. 2. unbekannt, 3. Hilde Schmitz, 4. Hedwig Schmitz verh. Furk, 5. unbekannt, 6. Hedi Zimmermann verh. Raemich, 7. Anneliese Psyk, 8. Bernhard Labitzke, 9. u. 10. unbekannt, 11. Karl Heinz Höndgesberg, 12. Hildegard Hölper verh. Krumbe,13.-15. unbekannt, 16. Martin Jansen, 17. u. 18. unbekannt, 19. Margret Gunenberg, 20. Edith Schönenborn, 21. unbekannt, 22. Peter Ramme?, 23. Maria Stöcker verh. Anders, 24. unbekannt, 25. Steffi Henschel, 26. Marlene Hein verh. Reinartz, 27. Elisabeth Frielingsdorf, 28. Doris Schüchen verh. Zibell, 29. und 30. unbekannt, '31. Wilma Stöcker, 32. Anneliese Dziallas, 33.-35. unbekannt, 36. Eckehard Penquitt, 37 unbekannt, 38. Margret Ramme verh Joannidis, 39. Giesela Klug verh. Steimel, 40. Johanna Frielingsdorf verh. Thomas, 41. u. 42. unbekannt, 43. Heinz Ramme, 44. Rainer Krämer, 45. u. 46. unbekannt, 47. Karin Breidenbach.
Im Januar 1939 hatte der Lohmarer Turnverein seine Karnevalssitzung abgehalten. Auf dem Foto sind der Elferrat, der Herold, ein Polizist und noch zwei weitere Jecken abgebildet.
Zu sehen sind:
1. Heinrich Ruhrmann (Frisör, Hauptstraße), 2. Hubert Pohl sen. (Kieselhöhe), 3. Johann Höndgesberg (Kieselhöhe), 4. Heinrich Roland (Hauptstraße), 5. Adolf Becker (Hauptstraße), 6. Erich Klein (Am Bungert), 7. Josef Becker (de Beckesch Fuss, Gartenstraße), 8. Polizist = Heinrich Schwellenbach (Kirchstraße), 9. Karl Halberg sen. (Bäcker, Hauptstraße), 10. Hans Scharrenbroich (Schneider, Kirchstraße), 11. August Boddenberg (Bachstraße), 12. Johann Henseler (Maler, Altenrather Str.), 13. Josef Henkel (Post), 14. Peter Kurtsiefer (Kirchstraße), 15. Herold = Hans Roland (Hauptstraße).
Auf Fastnacht etwa 1954 entstand obiges Foto in Lohmar im Mühlenweg vor dem Grundstück Lohmarhöhe, wo auch der einzige damalige Kindergarten war, der von den Schwestern vom Orden „Vom amen Kinde Jesu“ betrieben wurde.
Jeweils von links nach rechts: Hinten: Hans Gert Kraheck, Heinz Günter Hartmann, unbekannt, Manfred Wacker, Kurt Sauer und Heribert Frielingsdorf. Alle sind mit einer Knallplättchen-Pistole derselben Art ausgerüstet – damals war das Angebot noch nicht so vielfältig wie heute. Vorne sind zu sehen: Bert Schüller, Manfred Frost und Lothar Höndgesberg.
Ende 1923/Anfang 1924 kaufte die Genossenschaft „Vom armen Kinde Jesu“ – Mutterhaus der Gründerin Clara Fey in Aachen – von den Besitzern der Fassfabrik Endrulat und Eschbach (heute Gewerbegebiet Auelsweg) Lohmarhöhe, um dort ein Heim für verwahrloste Kinder und Waisenkinder aus Köln einzurichten. Hier war auch bis in die 1960er Jahre der erste Lohmarer Kindergarten. Auf dem Foto von Weiberfastnacht 1947 stehen die Kinder des Kindergartens maskiert vor dessen Eingang.
Wahrscheinlich Anfang bis Mitte der 1950er Jahre auf Weiberfastnacht entstand dieses Foto der jecken Frauen von Lohmar. Wo das Foto entstand konnte nicht geklärt werden.
Von links nach rechts: 1. Kätti ?, 2. unbekannt, 3. Thea Ruhrmann (Ehefrau von Frisör Heinrich Ruhrmann,wohnten im Haus von Dr. Römer – heute Parfümerie Rüdell), 4. Anna Schmitz geb. Röger,Altenrather Str., 5. Klara Scheiderich, Hauptstr. (heute Lottoannahme) 6. Else Dunkel geb. Röger, „Dunkels Eck“, 7. unbekannt, 8. Anna Postertz geb. Frost, Kirchstraße, 9. Maria Rottland, 10. Käthe Reers, 11. Elisabeth Sauer geb. Wacker, Brennstoffhandel Hauptstr., 12. Mathilde Müller geb. Rottland, Altenrather Str., 13. Elisabeth Scheiderich, geb. Schopp ?
Foto von R. Starke neben der Gaststätte Jägerhof, Hauptstraße 35.
Schorn, Franz Ramme, Berthold Harnich, Walter Linden, Franz-Heinz Alda, oben Werner Ennenbach, HansJosef Speer, Peter Thomas, oben Heinz-Josef Frielingsdorf, Heinz Ruhrmann, oben Herbert Höndgesberg und .. Antzenberger, Willi Höndgesberg, oben Alfred Vierkötter, Joachim Dreilich, oben Heribert Frielingsdorf, Horst Pütz, oben Josef Faßbender, Hugo Steimel, oben Helmut Steimel.
Auf dem Foto ist die Aufstellung des Karnevalszugs 1959 auf dem Marktplatz an der Mittelstraße (heute Rathausstraße) festgehalten. In diesem Jahr waren Alwine und Willi Ennenbach (Metzgerei im Hause Dunkel auf der Hauptstraße 60) das Prinzenpaar.
Links ist die Konservenfabrik von Peter Meurer (heute VR-Bank) und daneben sieht man das Haus Schönenborn (auch VR-Bank) und das Haus Ulrich, in dem die Familie Frost wohnte (heute Geschäft Gäb). Das Haus von Leo van Wüllen ist noch im Rohbau. Rechts der Giebel des Feuerwehrhauses (heute Rathaus), in dem auf der ersten Etage die Familie Balthasar („Bältes“) Krieger wohnte.
Der erste Prinz Karneval von Birk war der Gastwirt Anton Salgert aus Franzhäuschen. Prinz Anton I., im Bild ganz oben links. Sein Gefolge waren Mitglieder des Männergesangvereins „Liederkranz“ Birk. Die Liste der Teilnehmer ist nicht vollständig.
In der oberen Reihe von links neben Prinz Anton I., Peter Hennekeuser, Birk daneben in der Mitte der hinteren Reihe Heinrich Scharrenbroich, Birk, etwas weiter rechts Josef Schmitz, Birk, als dritter von rechts der damalige Vorsitzende Heinrich Neuhäuser. In der mittleren Reihe zweiter von links Wilhelm Schmitz, daneben Peter Söntgerath und Johann Hennekeuser. Der stolze Herold unten rechts ist der spätere Liederkranz-Vorsitzende Josef Roth.
Das Prinzenpaar von Lohmar war 1963 Karl Josef Kappes und seine Freundin Irmgard Bergfelder aus Siegburg. Das Foto wurde im Musikzimmer des neuen Küsterhauses gemacht (Kirchstraße 21, vor dem Wohnhaus Kümpel). Karl Josef Kappes war mit seiner Ehefrau Magdalene geb. Roth 1972 noch einmal das Prinzenpaar von Lohmar. Der karnevalistische Höhepunkt in seinem Leben war jedoch, als die Kölner Karnevalsgesellschaft „Jan van Werth“ – der er auch angehörte – ihn 1985 als Prinz im Dreigestirn des Kölner Karnevals stellte. Mit seinem musikalischen Talent war Karl Josef Kappes, geb. am 7.10.1940 in Lohmar, als Chordirektor ADC und Dirigent vieler Chöre weit über Lohmar hinaus bekannt und geschätzt. Er starb viel zu früh am 16.6.2003 in seinem Wohnort Krahwinkel.
Das Foto befindet sich im Archiv des HGV und zeigt einen Ausschnitt aus dem Karnevalstreiben der 1930er Jahre. Auffallend sind die vielen Schörreskarren (einrädrige Holzkarre). Es wird berichtet, dass es schon 1928 und nach dem Krieg Anfang der 1950er Jahre in Lohmar Schörreskarrenrennen gab: "Se rannten öve de Bachstroß on dann de Hauptstroß zerök".
Zugehörige Begebenheiten
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1925
- 1925
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18. Februar 1947
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