Lohmar - Kath. Kirche St. Johannes Gebäude
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Längengrad: | 7.205991 |
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Zuletzt angesehen: | 13.02.2025, 03:55 |
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Zugehörige Dokumente
Glocken gehören zur Kirche wie das Amen zum Gebet. In Europa fanden sie ab dem 7.Jahrhundert durch iroschottische Wandermönche eine größere Verbreitung. Die Missionare waren für den Gebrauch schmiedeeiserne Handglocken bekannt. Im Mittelalter wurden... Glocken gehören zur Kirche wie das Amen zum Gebet. In Europa fanden sie ab dem 7.Jahrhundert durch iroschottische Wandermönche eine größere Verbreitung. Die Missionare waren für den Gebrauch schmiedeeiserne Handglocken bekannt. Im Mittelalter wurden die Glockentürme der Gemeindekirchen zum Wahrzeichen vieler Orte. Die Lohmarer Kirche Sankt Johannes hatte bereits sehr früh Glocken und das Läuten der Glocken geschah zu allen möglichen Anlässen. Aus dem Weistum (historische Rechtsquelle) des Erbenwaldes geht hervor, dass 1494 der Küster in der „Eckernzeit“ morgens als Zeichen für den gemeinschaftlichen Austrieb der Schweine zur Eichelmast die Betglocke läutete. Im Jahr 1828 wurden unter Pfarrer Wilhelm Joseph von Lieser drei neue Glocken beschafft. In den Zeiten der beiden Weltkriege mussten die Glocken lange schweigen. Im Ersten Weltkrieg wurden in Deutschland 65.000 Glocken zu Kanonen umgegossen. Viele Kirchengemeinden betrachteten das „Glockenopfer" als einen patriotischen Akt. Nachdem auch die Glocken von Sankt Johannes eingeschmolzen worden waren, wurden 1928 neue Glocken zusammen mit der Glocke für die Halberger Kapelle St. Isidor eingeweiht. Die beiden großen Glocken wurden wiederum Kriegsopfer im zweiten Weltkrieg. Die Nazis ließen über 100.000 Glocken einschmelzen, um daraus Kriegsgerät herzustellen. Am 16. Dezember 1951 wurden die beiden Glocken durch zwei neue ersetzt und rechtzeitig zum Weihnachtsfest von Dechant Dr. Becker eingeweiht. Die nunmehr vorhandenen Glocken tragen lateinische Inschriften, die sich mit Fürbitten an „Sanctus Johannes“, „Sancta Maria“ und „S. Barbara“ richten. Auch heute noch schweigen manchmal die Glocken. In der Osterzeit wird in der katholischen Kirche von Gründonnerstag bis in die Osternacht das Glockengeläut eingestellt. Nach der Volkslegende fliegen die Glocken in der Zwischenzeit nach Rom, um den Ostersegen des Papstes zu erhalten. Der verstorbene Lohmarer Ehrenbürger Bernhard Walterscheid-Müller hat in einem Mundartvortrag festgehalten, was seine Mutter „et Liss´je“ den Kindern erzählte: „Dat Jröndonnechdaach, wenn se en de Mess et Gloria senge, och de Jlocke don verklenge, öm no Rom ze vleeje….Am Ostesamsdaach – Nomedaach – kömense wedde heem, die Jlocke… Öm ze saare dat morje Ostere wöe.“ Wilhelm Pape hat 1988 die Geschichte des Kirchturms und der Glocken der Pfarrkirche in einem Artikel für die Lohmarer Heimatblätter beschrieben, siehe Dokument.
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Nach fünfeinhalbjähriger Bauzeit und umfangreichen Sanierungsarbeiten konnte die Kirche am 17. Dezember 2011 wieder ihrer Bestimmung übergeben werden. In einem großen Festgottesdienst feierten die Pfarrangehörigen, zusammen mit Weihbischof Dr. Heiner... Nach fünfeinhalbjähriger Bauzeit und umfangreichen Sanierungsarbeiten konnte die Kirche am 17. Dezember 2011 wieder ihrer Bestimmung übergeben werden. In einem großen Festgottesdienst feierten die Pfarrangehörigen, zusammen mit Weihbischof Dr. Heiner Koch, die Wiedereinweihung ihres Gotteshauses. In 2006 war ein herabstürzender Schlussstein des Gurtbogens zwischen Orgelempore und Turm Anlass für diese Baumaßnahme gewesen. Mehr erfahren Sie in dem Beitrag für die Lohmarer Heimatbläter, siehe Dokument. | |
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Die Postkarte im Jugendstil (um 1905) mit zwei Ansichten der alten und neuen Kirche von Lohmar zeigt links das älteste bisher bekannte Foto der alten Kirche und in der Gegenüberstellung den neuen dreischiffigen Erweiterungsbau der katholischen... Die Postkarte im Jugendstil (um 1905) mit zwei Ansichten der alten und neuen Kirche von Lohmar zeigt links das älteste bisher bekannte Foto der alten Kirche und in der Gegenüberstellung den neuen dreischiffigen Erweiterungsbau der katholischen Kirche. Von dem romanischen Ursprungsbau ist noch der Chor des 12. Jahrhunderts und der aus Andesit gefertigte Frühstaufische Taufstein erhalten. Das Langhaus wurde Mitte des 18. Jahrhunderts umgebaut. 1778 wurde auch der Turm erneuert. | |
Die Kirche mit dem ca. 35 Meter hohen Turm steht inmitten einer Gruppe reizvoller Fachwerkhäuser im sogenannten Kirchdorf, das lange Zeit als der älteste Kern von Lohmar galt. Im Jahre 1131, am 31. März, bestätigte Papst Innozenz II dem Bonner... Die Kirche mit dem ca. 35 Meter hohen Turm steht inmitten einer Gruppe reizvoller Fachwerkhäuser im sogenannten Kirchdorf, das lange Zeit als der älteste Kern von Lohmar galt. Im Jahre 1131, am 31. März, bestätigte Papst Innozenz II dem Bonner Probst, Gerhard von Aare den Besitz an der Kirche, eines Hofes (der Fronhof) und dem ganzen Zehnten im Kirchspiel Lohmar. Von der Zeit an hat das Bonner Cassiusstift, wie durch Urkunden erwiesen ist, das Zehntrecht in Lohmar ausgeübt. Bis 1803 war die Kirche im Besitz des Cassiusstifts. | |
Die Ansichtskarte aus dem Jahr 1910 zeigt die Kirche und den angrenzenden eingefriedigten Kirchhof zu Lohmar. Die alte Kirche bestand aus dem romanischen Langhaus, das Mitte des 18. Jahrhunderts umgebaut worden ist. 1778 wurde auch der Turm... Die Ansichtskarte aus dem Jahr 1910 zeigt die Kirche und den angrenzenden eingefriedigten Kirchhof zu Lohmar. Die alte Kirche bestand aus dem romanischen Langhaus, das Mitte des 18. Jahrhunderts umgebaut worden ist. 1778 wurde auch der Turm erneuert. |
Zugehörige Bilder
Auf dem Foto, im Herz-Jesu-Monat Juni aufgenommen, ist Kaplan Toni Ley, der von 1950-1960 Kaplan in Lohmar war, bei einer Trauung zu erkennen.
Der Chor und die Apsis aus dem 12. Jahrhundert werden von schwerem Gesims und Rundbogenfries, dem sogenannten Triumphbogen vom Mittelschiff begrenzt und von einem Kreuzgewölbe überspannt. In den Eckpunkten des Chorraumes gliedern zusätzliche schlanke Säulenvorlagen mit Blattwerkkapitellen den Raum. Mit jeder Veränderung der Liturgie – eine Entwicklung seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil 1962-65 – wie beispielsweise der Standort des Altars, der Entfall einer separaten Kanzel, die Madonna auf der Mondsichel rechts im Bild wurde ins Seitenschiff auf einen Nebenaltar verdrängt. Die ursprünglich vorhandene Ausmalung des Chorgewölbes und des Gewölbes der Apsis verschwanden mit der größeren Renovierung 1968 ganz. Heute ist der schlichte Innenraum der Kirche hell verputzt und hat sichtbare Dachbalken. Die Seitenschiffe werden durch Rundbogenfenster und Strebepfeiler gegliedert, der Obergarden des Mittelschiffs durch Rundbogenfenster, Rundbogenfriese und Lisenen.
Der erste Sonntag nach Ostern, der Weiße Sonntag, wird erstmals im 17. Jahrhundert als Datum für die Erstkommunion erwähnt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gab es bischöfliche Anweisungen, diesen Termin zu wählen.
Ein frühkirchlicher Brauch war es, kleinen Kindern schon direkt nach der Taufe ein paar Tropfen Wein zu geben. Damit hatten sie auch an der Eucharistie teilgenommen. Nach 1200 wurde das Alter nach und nach heraufgesetzt, bis viele Kinder im Alter zwischen zehn und vierzehn Jahren erstmals zur Kommunion gingen. 1910 setzte Papst Pius X. das Alter für Erstkommunion und Erstbeichte auf etwa sieben Jahre herab. In Deutschland gehen die meisten Kinder im dritten Schuljahr, also im Alter von etwa neun Jahren zur Erstkommunion. Wer später erst getauft wird, geht dabei in der Regel auch direkt zur Erstkommunion. Katholiken dürfen dann erstmals die gewandelte Hostie empfangen. Nach katholischer Auffassung ist Jesus nach der Wandlung real in den Zeichen von Brot und Wein präsent. Das Sakrament der Eucharistie geht nach kirchlicher Lehre auf Jesus zurück, der beim letzten Abendmahl am Gründonnerstag den Jüngern Brot und Wein reichte und die Worte sprach „Das ist mein Leib“ und „Das ist mein Blut“.
Der Name „Weißer Sonntag“ leitet sich von den weißen Gewändern ab, die die Neugetauften in der Frühzeit des Christentums trugen. Sie sollten ein sichtbares Zeichen sein für die Reinigung durch das Taufwasser. Klassischer Tauftermin war Ostern. Ab dem siebten Jahrhundert trugen die erwachsenen Täuflinge die weißen Kleider die gesamte „Weiße Woche“ hindurch bis zum Weißen Sonntag. Bei der Erstkommunion sind heute dunkle Anzüge für die Jungen und weiße Kleider für die Mädchen verbreitet. Noch bis in die 1920er Jahre war es in Lohmar üblich, dass die Mädchen schwarze Kleider trugen, lediglich die Blumenkränzchen waren weiß.
Viele katholische Kirchengemeinden feiern heute die Erstkommunion nicht mehr am Weißen Sonntag, häufig aus organisatorischen Gründen. Für 2021 hat die Katholische Kirche St. Johannes in Lohmar aufgrund der andauernden Einschränkungen durch die Corona Pandemie die Kommunionfeiern in den Juni verlegt.
Der Hauptaltar der Lohmarer Pfarrkirche – hier eine Aufnahme von 1947 – ist erst nach der Erweiterung um 1900 angeschafft worden. Vorher war dort ein schlichter Barockaltar mit Säulenaufbau und ein Ölgemälde der Enthauptung Johannes des Täufers vom Anfang des 18. Jahrhunderts, das verschollen ist. Ebenfalls verschollen ist eine 118 Zentimeter große Holzfi gur einer weiblichen Heiligen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, die im Turm stand. Der Altartisch war ein Steinaufbau, dem rechts und links zwei Säulen vorgesetzt sind. In der Mitte war ein Relief des apokalyptischen „Lamm Gottes“, das die darunter hängenden sieben Siegel der Apokalypse löste. Rechts und links daneben sind zwei Marmorplatten eingelassen. Auf dem Altar steht der Tabernakel, in dem das Allerheiligste aufbewahrt wird. Dieser deutlich kunstvollere Altar als der heutige ist bei den Renovierungsarbeiten 1965 entsorgt worden.
Zugehörige Begebenheiten
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September 2024
„Ich freue mich ,dass ihr mich eingeladen habt und darf, nachdem ein Mitglied aus dem Gründungsjahr den Termin falsch notiert hat als Ältester mit 82 Jahren ein paar Worte von den alten Säcken an euch richten“. Hans Dieter Heimig steht mit im Kreis... „Ich freue mich ,dass ihr mich eingeladen habt und darf, nachdem ein Mitglied aus dem Gründungsjahr den Termin falsch notiert hat als Ältester mit 82 Jahren ein paar Worte von den alten Säcken an euch richten“. Hans Dieter Heimig steht mit im Kreis der rund 60 Teilnehmer zum 75 jährigen Jubiläum der Pfadfinder vom Stamm St. Johannes Lohmar. Er erinnert daran, dass die Pfadfinder der einzige Jugendverband innerhalb der Pfarrgemeinde sind, die überhaupt ein solches Jubiläum feiern können und in all den Jahren regelmäßig jährlich ein Sommerlager und Pfingstlager für die Jugend durchführen. Er bedankt sich auch dafür, dass in Abständen von rund fünf Jahren Treffen für Ehemalige organisiert werden und so der Kontakt von Alt und Jung bestehen bleibt.
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11. Februar 2024
Die erste Eucharistiefeier im Kölner Dialekt fand am 29. Febr. 1976 in der Liebfrauenkirche in Köln Mülheim statt anlässlich des hundertsten Geburtstages des Kölner Komponisten Willi Ostermann, der dort getauft worden war. Am 11. Febr. 2024, der... Die erste Eucharistiefeier im Kölner Dialekt fand am 29. Febr. 1976 in der Liebfrauenkirche in Köln Mülheim statt anlässlich des hundertsten Geburtstages des Kölner Komponisten Willi Ostermann, der dort getauft worden war. Am 11. Febr. 2024, der Sonntag vor Rosenmontag, wurde in der Lohmarer Pfarrkirche Sankt Johannes die „Kölsche Mess“ gefeiert. Der Vorsitzende des Vereinskomitees Lohmar Hansel Fingerhuth erinnerte an die Ursprünge und dankte Heribert Frielingsdorf, dem Ehrenmitglied und Ehrensitzungspräsidenten des KAZI Lohmar, der 1994 die Initiative zu der Messfeier in Mundart ergriffen hatte. Heribert Frielingsdorf hatte den volkstümlichen Kölner Pfarrer Professor Gerhard Herkenrath, der für seine kölsche Messen beliebt war, im Kölner Stadtgarten erlebt und nahm begeistert die Idee mit nach Lohmar. Dort konnte er mit Hilfe seiner Schwester Ursula Pfarrer Albrecht Hey überzeugen, obwohl dieser gebürtiger Düsseldorfer war. Das erste Zwiegespräch in der "Kölsche Mess" in Sankt Johannes hielten 1994 Heribert Frielingsdorf und Adi Arz. Umrahmt war die Messfeier 2024 in Sankt Johannes von vielen kostümierten Jecken unter der Regentschaft des Lohmarer Dreigestirns Prinz Bork I., Bauer Sven und Jungfrau Maximiliane. Pfarrer Francis und Diakon Roos waren die närrischen Geistlichen. In einem Zwiegespräch beleuchteten Johannes Wingenfeld (Kazi-Sitzungspräsiden) und Henning Jahnke (Sitzungspräsident „Saach hür ens“) die gesellschaftliche Stimmungslage und riefen dazu auf, mehr das „Wir“ und weniger das „Ich“ in den Vordergrund zu stellen. Für eine besondere karnevalistische und gleichzeitig besinnliche Stimmung sorgte die musikalische Begleitung von Regina und Jupp Mester und den „Halunken“.
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